Die Auserwählte

*Gast*

1. Die Entdeckung

„Wo bleibst du?“, rief Tessa mir hinter her. „Wieso?“ Ich drehte mich zu ihr um und sah die Enttäuschung. „Du wolltest doch nach dem Fußball zu mir kommen, schon vergessen?“ „Oh nein, dachte ich. „Sorry, in letzter Zeit bin ich einfach zu vergesslich“, stöhnte ich. Zuerst vergesse ich den Jahrestag und Taylor ist sauer und dann auch noch das ich das Referat mit Tessa machen muss. „Stella!“, riss mich meine beste Freundin aus meinen Gedanken, „ Meine Mutter wartet schon länger, wir sollten langsam los. Ich hab so einen Kohldampf!“, typisch Tessa, sie konnte man auch nicht sättigen. Zuerst vernaschte sie eine Pizza, dann einen Schokoriegel und dann noch die Reste der Anderen. Und selbst danach war sie noch nicht satt. In dieser Sache verstand ich sie echt nicht! Ich aß vor dem Nachmittags Unterricht höchsten eine Breze und einen Kaffee, aber eine Pizza hätte ich nicht geschafft. Die Hupe ertönte. „So, das liebe Zuhörer war meine geliebte Mutter die möchte, dass wir endlich einsteigen. Kommst du dann mal Stella, oder willst du, dass meine Mutter die ganze Schule zusammen hupt?“ Kaum hatte sie das gesagt fiel mir ein, dass ich mein Heft noch im Klassenzimmer vergessen hatte. „Sorry Tessa ich hab mein Heft noch im Klassenzimmer, ich komm in 2 Minuten nach. Kümmere dich erstmal um deine Mutter“, ich setzte einen kleinen Mädchen-Blick auf und verschwand hinter einer Tür, von der ich glaubte irgendwo in Nähe die Turnhalle sein könnte. Als ich den Gang vorbei lief hörte ich Stimmen „Aber Leonie, dass können wir nicht noch ein halbes Jahr durchführen!“ „Aber sie hat doch bis jetzt noch nichts bemerkt, wieso dann jetzt?“ „Oh nein! Die Stimmen kenne ich!“, schoss es mir durch den Kopf. Das waren doch Leonie und… NEIN! Das war ganz sicher Taylor. Ich schlich langsam zu den Turnhallen, aber verstand nur Satzteile: „…liebe sie… Abwechslung…. sie ….langweilig.“

Ich musste mir die Tränen zurückhalten: „ weiter….wer… entscheiden…. du!“ Das war zu viel! Mir liefen die Tränen nur so hinunter und ich rannte raus. „Weg, weg von allem, von all dem das mich so verletzt hat. Niemals mehr zurück!“ Draußen angekommen lief ich Tessa direkt in die Arme. „Was ist denn?“, rief sie entsetzt, doch sie merkte sofort das mir nicht zum Reden war, ich musste hier weg! Tessa brachte mich ins Auto. Und langsam erzählte ich ihr meine Entdeckung. Sie tröstete mich bis wir bei ihr waren und dann machten wir wohl oder übel Hausaufgaben und das Referat. Naja eigentlich machte sie ja alles, aber ich war wirklich nicht in der Lage irgendetwas zu schreiben oder an etwas anderes als an meine Entdeckung am Nachmittag zu denken. Ich war beinahe schon glücklich als ich gehen musste. Zuhause angekommen, schmiss ich mich auf mein Bett und heulte los. Als ich damit fertig war schaute ich auf meine Uhr und entdeckte, dass es schon neun Uhr war. Bis halb neun war ich bei Tessa und jetzt hatte ich eine halbe Stunde geheult. Langsam sollte ich also ins Bett gehen. Ich duschte mich noch schnell, und machte mich Bett geh fertig. In dieser Nacht träumte ich davon, dass alles noch normal war und Taylor alleine mir gehörte. Mit meinen 15 Jahren hatte ich jetzt meinen ersten Freund verloren. Ein Jahr lang waren wir zusammen, und seit 6 Monaten betrügt er mich. Und er war sauer, dass ich den Jahrestag vergessen hatte! Unglaublich! Aber wirklich unerwartet war es nicht, ich hatte eine Brille, hatte eine Zahnspange die meine Zähne fast ganz verdeckte, ich hatte Meter lange Haare und ich war nicht wirklich beliebt. Also genau das Gegenteil von Leonie, sie war schlank hatte kurzes schönes Haar und war beliebt. Am nächsten Morgen wollte ich mich krank stellen, doch meine Eltern durchschauten mich sofort. Also machte ich mich auf den Weg zur Schule. Kaum war ich bei meinem Spind war Taylor da, er sagte er wolle mir das wegen gestern verzeihen, ich musste mir das Lachen verkneifen „Ich bin zwar noch enttäuscht…“, weiter kam er gar nicht, ich musste jetzt nämlich loslachen. „Was ist daran so lustig?“, fragte er mich. „Ach“, brachte ich unter lachen heraus, „du verzeihst mir das ich einen Tag vergessen hab…“ Er holte tief Luft, doch ich kam ihn zuvor „Ich dir aber nicht, dass du ein halbes Jahr vergessen hast!“ „Was?“, platzte es aus ihm heraus, „ Wie vergessen?“ Ich schaute ihn noch einmal an von den muskulösen Beinen bis zum Sixpack und dem perfektem Gesicht, „Das werde ich sicherlich vermissen“, dachte ich. Ich holte tief Luft und versuchte nicht in Tränen auszubrechen „Ich gebe dir einen Tipp: Turnhalle“ „Was?“, er wurde langsam rot. „ Also, weil du ja offensichtlich zu dumm bist, erklär ich es dir noch mal: Ich hatte gestern mein Heft vergessen und als ich es holen wollte ein Gespräch zwischen dir und Leonie mitbekommen. So ein Jammer, das du nicht 2 Mädchen gleichzeitig haben kannst. Es ist aus, vorbei!“ Zu spät, ich konnte nicht mehr wegrennen! Mir liefen die Tränen so wie gestern Abend herunter. Doch den Tag musste ich noch überstehen. Heute ist das Referat und dann erstmal 2 Wochen Ferien auf den Malediven. Doch den restlichen Unterricht konnte ich nicht aufpassen. Ich war praktisch in meiner eigenen Welt gefangen und träumte von den guten, alten Zeiten. Fast hätte ich den Gong überhört, der das Ende des Freitags brachte. Eigentlich hätte ich mich zum Bus beeilen müssen, aber ich konnte nicht, ich war zu fertig um auch nur einen schnellen Schritt zu machen, doch ausnahmsweise hatte ich mal Glück, ich setzte mich eine x-beliebige Person. „Jetzt hab ich ihn also für mich alleine..“, sagte die Person neben mir. „oh, nein!“; dachte ich, von 80 Personen in diesem Bus musste ich mich genau neben Leonie setzten, also doch kein Glück, sondern eher Pech! Ich wollte mich noch schnell wo anders hinsetzten, aber als ich aufblickte war kein Platz mehr frei. „Na, so schnell entkommst mir nicht!“, sagte sie. Aber ich hatte eine andere Idee: Ich stand auf und stellte mich einfach ganz hinten hin. „Alles besser als neben ihr zu sitzen“, keuchte ich leise, sodass es nur für mich hörbar war. Zuhause schmiss ich mein Zeug einfach auf mein Bett, nahm meinen Koffer und schmiss noch mein Taschengeld für diese Woche hinein. „Können wir dann los?“, fragte ich ungeduldig. „Ja, ja tu deinen Koffer einfach schon mal in den Kofferraum!“, schrie meine Mutter mir hinterher. „Typisch Mutter“, dachte ich mir. Als könnte sie meine Gedanken hören sagte sie: „Nein, typisch Mädchen!“ Sie konnte den kleinen Mädchen-Blick immer noch besser als ich, obwohl sie ja schon 40 war. Jetzt musste ich doch lachen und vergaß für einen kleinen Moment alle meine Sorgen. Doch die Wirklichkeit holt einen schnell wieder ein, zu schnell. Ich wäre gerne noch länger sorglos gewesen. Taylor hatte sich für das mit Leonie nicht einmal entschuldigt! Und heute in der Vertretungsstunde hatte er sogar freudestrahlend verkündigt, dass er mit Leonie zusammen ist. Dafür hatte er natürlich viel Lob bekommen, wie zum Beispiel: „ Endlich hast du mal die richtige Entscheidung getroffen!“ oder: „Gott sei Dank hast du Brillenschlange endlich abgeschossen!“ Wenn die wüssten! Aber es traf mich trotzdem mitten ins Herz. Da war ich das erste Mal froh als eine Lehrerin dazwischen gegangen war. „Endlich“, dachte ich, doch in der Pause hänselte mich jeder weiter. Kaum hatte ich fertig gedacht kamen meine Eltern mit dem Gepäck. Ab in die Ferien! Doch zuerst stand noch ein langer Flug an. Da konnte ich in Ruhe noch einmal über den vergangenen Tag nachdenken, über alles was schief gegangen ist und ob ich mich hier endlich erholen werde, doch eins schwor ich mir: Wenn ich zurück komme wird jeder sich darum reißen mich auch nur anzuschauen!

*Gast*

Nur eine Skizze.....

Also seit nicht zu hart^^

*Gast*

Ich finds coll. Vor allem dein Schreibstyle gefällt mir.
Freu mich wenns weiter geht

*Gast*

Danke Nebelhauch, gibt mir Mut weiter zuschreiben^^
2. Ein Date
„Endlich!“, schrie ich freudestrahlend, als wir aus dem Flugzeug raus rannten. Ein Pärchen hatte mich beobachtet und schüttelte jetzt einfach nur den Kopf. „Sollen die doch denken was die wollen!“, flüsterte ich meine Mutter zu, „Ich jedenfalls hab jetzt zwei Wochen Urlaub auf den Malediven!“, diesmal flüsterte ich nicht sondern schrie es weit hinaus, wofür ich einen Tritt mit dem Ellenbogen von meiner Mutter bekam. „Nicht so laut!“, zischte sie, „Wir wollen doch nicht auffallen!“ „Ja? Und warum trägst DU dann ein pinkes Top, eine Neongrüne Hose und einen Neongelben Hut?“ Jetzt kam meine Mutter ins Nachdenken: „Tja, man muss, ähm.., ja, genau! Man muss immer hip gestylt sein!“ Das Wort „hip“ setzte sie in Anführungszeichen. Während sie das machte fiel ihr aber die Tasche auf meinen Zeh. „Auh!“, schimpfte ich. „ Beschwer dich nicht immer!“, hörte ich sie sagen. „Ja,ja“, dachte ich mir. Aber ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als plötzlich ein süßer Junge neben mir stand. „Can I help?“, brachte er heraus. „Oh mein Gott“, dachte ich mir „hat der einen süßen Akzent und sein Lächeln!“ „Äh… We´re from Germany…..“, weiter kam ich gar nicht. „Oh gut! English ist nämlich nicht wirklich meine Stärke..“, sagte er. „Wie heißt du eigentlich?“, brachte ich unter nervösem Stottern heraus. „Ich bin Luca, hi! Und wie heißt du?“ Oh mein Gott der süßte Sunnyboy im Universum spricht mich an und ich kann nicht antworten. „Stella..“ „Hallo Stella. Ähm willst du vielleicht nachher mit mir zum Pool kommen?“ „JA!!!!“, ich unterbrach ihn, mit der Hoffnung nicht zu hysterisch zu klingeln, „Sorry!“ „Nein, ich bin ja froh, dass du ja gesagt hast.“ Als er mich anschaute wurde mir ganz warm ums Herz. Doch schon wieder wurde ich unterbrochen. „Schätzen, hilf deiner Mutter mal!“ „Oh,na dann bis irgendwann“, stotterte ich. „Warte, bis heute um 5 Uhr!“, schrie er mir hinterher. „oh, das Date!“, dachte ich. Und schon wieder musste ich lächeln. „Date,date,date,……“, ich sagte es immer wieder vor mich hin- bis ich genau in meine Mutter hineinlief.
„Sei doch nicht immer so schnell, du kannst dich ja gar nicht kontrollieren!“, schrie mein Vater mir von hinten zu. „Kommt er erst jetzt?“, kicherte ich zu meiner Mutter. „Hauptsache er kommt irgendwann an“, kicherte sie zurück. Dad reagierte aber schlagfertig: „Tja macht euch nur lustig, dass ich nicht so schnell bin wie der Typ der gerade eben hier war. Wer ist er überhaupt?“ „Der süßeste Typ im Universum!“, platzte es mir heraus, „Upps…“ „Was?“, jetzt schauten alle auf mich, ja sie durchlöcherten mich sogar mir ihren Blicken. Ihr Ausdruck verriet alles, sie dachten wahrscheinlich ich sei verrückt, oder so. Ich fühlte mich als wäre ich ein Ausstellungsstück und jeder will sich zuerst ein Bild davon machen. „Arrr!“, rief ich plötzlich, „Lasst mich doch! Ist doch egal! Und ihr müsst gar nicht so glotzen! Das nervt!“ „Na,na Fräulein! Für diesen Tonfall kannst du aber morgen zuhause bleiben, wenn wir ins Radiergummi-Museum gehen! Dann verpasst du was!“, schrie meine Mutter zurück. „Oh, nein!“, sagte ich sarkastisch, „Es war aber doch schon immer mein Traum ins Radiergummi-Museum zu gehen!“ Meine Mutter verstand den Sarkasmus einfach nicht: „Tja, dann denk mal drüber nach. Es tut mir zwar leid, dass gerade das ausgefallen ist, worauf du dich am meisten gefreut hast. Aber naja, wir müssen Strafen auch mal durchziehen, sonst geht das echt nicht!“
[/b]